YEAR: 2024

Einblicke in Übergangsräume: Frauen- und Kinderschutzhäuser als grafisches System

Im Rahmen eines Semesterprojekts der Studiengruppe Informationsdesign (SI) entstand in Zusammenarbeit mit einem Frauen- und Kinderschutzhaus in der Region Leipzig eine gestalterische Auseinandersetzung mit dem Thema Schutzraum. Natalia Kukina, Katharina Ruß und Lorenz Bohlmann entwickelten eine Publikation, die den Arbeitsprozess, theoretische Zugänge sowie künstlerisch-experimentelle Ansätze dokumentiert.

Aus der Perspektive des Grafikdesigns – außerhalb klassischer Disziplinen wie Architektur, Sozialarbeit oder Psychologie – wurde das Schutzhaus als grafisches und kommunikatives System untersucht. Im Fokus stand die Frage, wie sich Schutz, Abgrenzung und Übergänge visuell und strukturell erfassen lassen. Dabei wurde das Schutzhaus als komplexes Gefüge verstanden, dessen Dynamik eher einem offenen Netzwerk (Rhizom) als einer linearen Struktur folgt.

Die Zusammenarbeit der Projektbeteiligten war durch eine Reihe experimenteller Zugänge geprägt. Mittels Bild, Text und Ton entstanden vielfältige Annäherungen an das Thema, die unterschiedliche Perspektiven miteinander verknüpfen. Diese Beobachtungen bilden die Grundlage für eine vertiefende Reflexion über das Phänomen des Schutzraums – jenseits rein funktionaler oder institutioneller Betrachtungen.

Die in Deutsch und Englisch veröffentliche Publikation bietet sowohl Fachpersonen als auch einem breiteren Publikum alternative Zugänge zur Auseinandersetzung mit Frauen- und Kinderschutzhäusern. Sie versteht sich als Impulsgeberin für Diskussion, Reflexion und zukünftige interdisziplinäre Kooperationen.